Was ist eine Kreditlinie?
Der Begriff «Kreditlinie» wird oft verwendet, wenn es um die Kreditvergabe geht, aber was bedeutet er eigentlich und wo kommt er ins Spiel?
Der Privatkredit – ohne Kreditlinie
Du solltest deinen Kreditrahmen das ganze Jahr über genau im Auge behalten, nicht nur im Sommer. Das hat vor allem praktische Gründe, denn so erfährst du, wie viele Schulden du anhäufen kannst. Kreditlinien werden hauptsächlich für Überziehungskredite und Lombardkredite genutzt, die anders funktionieren als normale Privatkredite. Um mehr ins Detail zu gehen:
Privatkredit vs. Dispokredit
Privatkredite werden oft für große, einmalige Anschaffungen wie Autos verwendet. Wenn du zum Beispiel auf AutoScout24 ein Auto findest, das zu teuer ist, um es mit deinen Ersparnissen zu kaufen, kannst du einen Kredit über den vollen Betrag aufnehmen und ihn über einen vereinbarten Zeitraum in Raten abbezahlen, bis die Schulden getilgt sind. Der Dispokredit ist dagegen eher für kurzfristige und kleinere Ausgaben gedacht.
Im Grunde ist es einfach die Möglichkeit, mehr Geld von deinem Gehaltskonto abzuheben, als du darauf hast, und zwar bis zu einem bestimmten Limit – das als Kreditlinie bezeichnet wird.
So funktioniert der Dispokredit
Ein Beispiel, um das zu verdeutlichen: Du hast 1’000 Franken auf deinem Bankkonto und musst eine Rechnung über 1’200 Franken bezahlen. Da der Betrag auf dem Konto für die Zahlung nicht ausreicht, muss zuerst ein anderes Gehalt eintreffen. Wenn das nicht schnell genug geht, kann ein Überziehungskredit in Anspruch genommen werden. Das bedeutet, dass du mit Genehmigung deiner Bank über ein Guthaben verfügen darfst, das bis zu 500 Franken niedriger ist als das, was du tatsächlich auf dem Konto hast (Kreditrahmen: 500).
Das ist vorteilhaft, weil du Ausgaben bezahlen kannst, die dein aktuelles Kreditlimit überschreiten, ohne eine neue Kreditlinie beantragen zu müssen, vorausgesetzt, du überschreitest die «rote Kreditlinie» nicht.
Einige Kreditinstitute bieten eine besondere Art von Überziehungskrediten an: Du beantragst ihn genauso wie einen Privatkredit und legst einen bestimmten Zeitraum und einen Höchstbetrag fest. Während dieses Zeitraums kannst du jederzeit die benötigte Summe abheben – und am Ende der Laufzeit zahlst du den Rest in regelmäßigen Raten zurück.
Der Kontokorrentkredit wird in der Regel nicht von Privatpersonen, sondern von Unternehmen genutzt. Der Hauptgrund dafür sind die Kosten: Die Banken haben in der Regel keine Sicherheiten von den Kunden und erheben daher eine erhebliche Risikogebühr, die die Zinsen hoch macht. Ein Vorteil dieser Art von Kredit ist, dass du nur Zinsen für das zahlst, was du im Minus hast – wenn dein Kreditlimit zum Beispiel 500 Franken beträgt, du aber 1’000 Franken Kredit hast und 1’200 zahlst, dann wären das 200 Franken im Minus und darauf zahlst du Zinsen. Außerdem kannst du diesen Kredit jederzeit zurückzahlen, um Zinsen zu sparen.
Obwohl es einige Vorteile gibt, ist der Dispokredit bei Privatpersonen nicht sehr verbreitet und wird häufiger von Geschäftskunden genutzt. Der Hauptgrund dafür sind die hohen Kosten: Da die Bank normalerweise keine Sicherheiten von den Kunden erhält, verlangt sie einen hohen Risikoaufschlag, was zu steigenden Zinsen führt. Aus diesem Grund stellt der Dispokredit eine eher kostspielige Alternative dar.
Die Inanspruchnahme eines Überziehungskredits ist eine teure Option.